Gamsjagd auf der Alpe Palüd

Ein Jagderlebnis der besonderen Art.

Freitag 09. Nov. 
Am Nachmittag fahren wir mit Bernhard´s Jimmy hoch zur Jagdhütte oberhalb von Brand und richten uns ein. Wir hatten uns beraten und entschlossen, dass ich mit meiner Sauer 202, welche nur auf 100m eingeschlossen ist, heute nicht aktiv sein werde, sondern dafür die Pfeifer 7mm Rem.Mag. von Bernhard verwenden soll. Auf der Bänkle vor der Hütte mache ich mich mit der Waffe vertraut, lass mit der Pufferpatrone ein paar imaginäre Kugeln fliegen und dann brechen wir langsam auf in Richtung Alpe Palüd.

Dort angekommen glasen wir das Tal ab, auf dem Südhang haben wir nicht den erhofften Erfolg und so steigen wir langsam den Nordhang hoch und erblicken rasch die ersten Gämse hoch oben in den Felsen. Spielhähne ziehen laut maulend auf den Laschen hoch als wir vorbei pirschen – insgesamt bekommen wir 4 Stk. in den Anblick. Weiter oben haben wir guten Anblick auf eine Gruppe von 3 Stück, aber die Latschen machen es uns nicht möglich in eine gute Schußposition zu gelangen. Ein Hirschtier bekommen wir kurz in den Anblick und einen ungerader 10er Hirsch müssen wir ziehen lassen da er uns zu früh entdeckt hat sodass wir nicht reagieren konnten. Mit gutem Anblick aber ohne Jagderfolg zogen wir uns bei Beginn der Dämmung von der Alpe zurück und kamen bereits bei Dunkelheit unten bei der Jagdhütte wieder an.

Wie beendeten den Abend mit einer herzhaften Jause und entthronten den Jasskönig Müslebacher erfolgreich. Früh ging es über in die Bettruhe.

Samstag 10. Nov. 
Tagwache ungeplant um 4 Uhr – alle waren frühzeitig auf und der Duft von frischem Kaffee (Danke Bernhard) lockte.

Uum 6:30 Uhr sind wir wieder hoch auf die Alpe Palüd gefahren und dann auf dem Südhang bei starkem Föhnwind Richtung Amatschonjoch aufgestiegen. Auf dem Nordhang konnten wir eine Gruppe mit 4 Stück Gämsen ausmachen und querten hin den Palüdbach. Iim Latschenhang stiegen wir unter ständiger Beobachtung des erfahrenen Bocks, welcher sehr misstrauisch rübergeäugt hat, langsam auf und pirschten uns auf ca. 240m ran. Dann haben wir auf ca. 1.900m Höhe Halt gemacht und richteten uns rasch unter den Augen des Steinadlers, welcher über uns kreiste, schußbereit ein. Bernhard konnte mit dem Spektiv die Stücke, welche auf ca. 1.980m Höhe standen, gut ansprechen,  der Bock war noch zu jung, die Gais die rechts vom Bock stand war seine Wahl.

Der erste Schuß ging ab und das Stück zeichnete deutlich und zog – während die 3 vom Bock geführt nach links oben flüchteten – nach rechts die Schotterhalde geschwächt nach unten, blieb nach ca. 20m stehen und – inzwischen nachgeladen (bei der Pfeifer-Waffe nicht so schnell möglich) – erhielt es einen 2. Schuß, fiel regungslos und kullerte den Hang hinunter.

Wir stiegen auf und fanden das Stück auf Anhieb, der 1. Schuß ging genau aufs Blatt, hat aber das Stück – da es leicht schief stand – hinter den Rippen verlassen und die Leber verletzt. Der 2. Schuß war exakt aufs Blatt gegangen und sofort tödlich. Wir konnten das Stück im 9 Jahren bestimmen und brachen es – für den Adler – gleich vor Ort auf. Der Abstieg ging, das Stück an der Schnur hinter mir hergezogen, erstaunlich gut und unkompliziert.

Unter bei der Hütte sauber ausgewaschen und zum Lüften aufgehängt.

Ein spannendes und unvergessliches Jagderlebnis – ein kräftiges Waidmannsheil an Bernhard dafür.

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