Inhaltsübersicht
I / Allgemein
II / Untersuchung vor dem Erlegen
II.1 / Ernährungszustand
II.2 / Körperhaltung, Gang, Aufmerksamkeit
II.3 / Decke, Haare
II.4 / Körperöffnungen
III. / Aufbrechen, Auswerfen
III.1 / Vorgangsweise beim Aufbrechen von Schalenwild
III.2 / Auswerfen des Niederwildes
III.3 / Transport erlegten Wildes
IV / Werkzeuge und Geräte
VI. / Wildbret Anhänger
V / Untersuchung am erlegten Wild
V.1 / Untersuchungsgang
V.2 / Fleischreifung
VI. / Wildbret Anhänger
I / Allgemein
II / Untersuchung vor dem Erlegen
In der Zeit des Ansprechend des Tieres kann der Jäger wichtige Informationen registrieren
- Ernährungszustand
- Körperhaltung, Gang, Aufmerksamkeit
- Decke (Haut), Haar
- Körperöffnungen
II.1 / Ernährungszustand
- Wie ist der Gesamteindruck?
II.2 / Körperhaltung, Gang, Aufmerksamkeit
- Ist die Körperhaltung normal?
- Ist der Gang auffällig?
- Ist die volle Aufmerksamkeit gegeben?
- Sind offene Knochenbrüche feststellbar?
II.3 / Decke, Haare
- Sind Decke und Haare auffällig? (Farbe, Glanz, Haarverluste, Verschmutzungen)
II.4 / Körperöffnungen
- Gibt es auffällige Veränderungen am Äser, am Spiegel?
III / Aufbrechen, Auswerfen
- Oberstes Gebot: hygienisch einwandfreie Versorgung des erlegten Wildes zum ehest möglichen Zeitpunkt (längstens 3 Stunden),
- möglichst vor Ort oder
- rasche Verbringung in gut ausgestattete Wildkammer
- passende Ausrüstung mitführen
- Reinigung des Tierkörper nur mit Trinkwasser, stark verschmutzte Teile sind mit Messer abzuschärfen, nicht auswischen
- verschiedene regionale Traditionen
- Grundgedanke: Organe vom Lecker bis Weidloch in einem zusammenhängenden Stück entfernen
- Aufbrechen im Hängen, wenn nicht möglich in stabiler Rückenlage
- “Reine Hand” führt das Messer, die “unreine” Hand fasst die Decke
- Reines Wasser für die Reinigung des Messer bwz. Hände
III.1 / Vorgangsweise beim Aufbrechen von Schalenwild
- Ringeln des Weidloches
- Aufschräfen des Trägers
- Auslösen von Brunftrute und Kurzwildbret
- Eröffnen der Bauch- und Brusthöhle (Handwerklich einwandfreies Aufbrechen ist eine Grundvoraussetzung, um die Keimbelastung des Wildes so gering wie möglich zu halten.
- Auslösen der inneren Organe und des Gescheides
Quelle: Vortrag Gottard Schwarz zum Thema Wildbrethygiene anlässlich Jungjägerausbildung der Vorarlberg Jägerschaft
Arten der Brandadern
- Hauptbrandader
- Kelchbrandader
Gallenblase muss fachmännisch entfernt werden
III.2 / Auswerfen des Niederwildes
- bis zu 15 Tage unaufgebrochen lagerbar (-1 bis +4° C)
- Ausdrücken der Harnblase
- Schnitt von Brustbein bis Weidloch (Durchtrennung Zwerchfell)
- Entfernen von Lunge, Herz, Leber, Milz, Nieren und Gescheide
- Hygiene Ansprüche wie III.1
bei Federwild
- Aushakeln ist abzulehnen (Austritt Darminhalt)
- Kropf mittels Längsschnitt eröffnen und entleeren
- Lagerung luftig, hängend – schnelle Zuführung zur Kühlkette
- Organe untersuchen
Rehwild zählt zum Niederwild, ist als Paarhufer aber trotzdem “Großwild” im Sinne des Lebensmittelrechtes !
III.3 / Transport erlegten Wildes
- Stücke nie unaufgebrochen übereinander liegend transportieren > im Hängen oder aufgebrochen nebeneinander liegend
- Schutz vor Sonneneinstrahlung, Insekten und weiteren Verschmutzungen (Staub, Salz)
IV / Werkzeuge und Geräte
- Auswahl der Ausrüstung hängt von den Umständen und Geländeverhältnissen ab
- im Zweifelsfall immer vollständig ausgerüstet sein
Ausrüstungsempfehlung:
- Scharfes, ausreichend großes, gut zu reinigendes Messer
Säge oder Zange
Schnur und Strick
Fleischhaken
Kunststoffplane
Wasser in Trinkwasserqualität
Kunststoffbeutel
Wildwanne
Insektenschutznetz
Taschenlampe
Einmalhandschuhe
Wildbretanhänger
Sammelbestätigung
V / Untersuchung am erlegten Wild
V.1 / Untersuchungsgang
- Besichtigung der Körperoberfläche, Körperöffnungen sowie des
Ernährungszustandes - Beurteilung der eröffneten Körperhöhlen
- Beurteilung der Organe sowie des Brust- und Bauchfelles
- Beurteilung der sichtbaren Muskulatur
V.2 / Fleischreifung
Eintritt der Totenstarre – Temperaturbereich für Lagerung
- Schalenwild: +1 bis +7 °C
- Niederwild: -1 bis +4 °C
hochwertiges schmackhafte Wildbret wird gewonnen wenn…
- das Stück gesund ist
- das Stück nicht gehetzt wurde
- das Stück möglichst im Feuer bleibt oder nach kurzer Fluchtstrecke verendet
- die Versorgung sachgerecht und hygienisch einwandfrei erfolgt
- das Stück so rasch wie möglich und dauerhaft gekühlt wird
„Wildbret sollte, je nach Alter des Stückes, mindestens 3-5 Tage im Kühlraum abhängen, bevor es verzehrt oder tiefgekühlt wird, denn erst dann entfaltet es seinen hervorragenden Geschmack.“
Lagerung in der Tiefkühltruhe (-18°C)
- Reh- und mageres Rotwildbret 12-24 Monate
- Gams- und Muffelwildbret 9-12 Monate
- Schwarzwildbret bis zu 6 Monate
- Hase und Wildkaninchen bis zu 8 Monate
- Rebhühner und Tauben bis zu 8 Monate
- Wildenten und Wildgänse bis zu 6 Monate
- Fasanen bis zu 4 Monaten
VI. / Wildbret Anhänger
Seite 1 – Bestätigung durch den Jäger hinsichtlich eventueller Auffälligkeiten
Seite 2 – Bescheinigung durch eine kundige Person